Welche Ausrüstung braucht man für Nordic Walking?

Für Nordic Walking brauchen Sie wettergerechte, bequeme Kleidung, gute Schuhe und natürlich: die Nordic Walking Stöcke.

Frau trainiert Nordic Walking im Park

Anfängern empfehlen wir zunächst einen Kurs, um die Lauftechnik zu lernen und richtig mit den Stöcken umzugehen. In der Regel können Sie sich die Stöcke für die Kursdauer ausleihen. So bekommen Sie ein erstes Gefühl für diesen besonderen Sport und finden heraus, ob Sie damit weitermachen möchten. Übrigens werden Nordic-Walking-Kurse von vielen Krankenkassen bezuschusst.

Wenn Sie nach dem Kurs weitermachen und regelmäßig in Ihrer Freizeit walken möchten, dann ergibt es Sinn, sich eigene Stöcke zuzulegen.

Die richtigen Nordic Walking Stöcke finden

Das wichtigste ist die richtige Stocklänge. Nur so können Sie die Lauftechniken sauber und ergonomisch durchführen. Nordic Walking Stöcke sind entweder fix oder in der Länge verstellbar. 

Verstellbare Teleskop-Stöcke

Nordic Walking Teleskopstöcke lehnen auf einer Parkbank

Verstellbare Stöcke, auch Teleskop-Stöcke genannt, können zentimetergenau eingestellt werden. Was super klingt, hat leider auch Nachteile.

Weil Teleskopstöcke aus mehreren Teilen bestehen, können sie klappern, sind nicht so stabil, und insgesamt anfälliger für Defekte. Im ungünstigsten Fall stauchen sie sich während des Trainings zusammen. Weil sie häufig aus Aluminium hergestellt werden, sind sie auch schwerer.

Teleskopstöcke haben aber auch zwei entscheidende Vorteile: sie können bequem auf Reisen mitgenommen und von verschiedenen Personen genutzt werden.

Fixe Stöcke aus Carbon

Hochwertige fixe Stöcke werden in der Regel aus Carbon gefertigt. Carbon ist ein leichtes und dennoch sehr festes Material. Feste Stöcke, die aus Carbon gefertigt sind, weisen demnach eine hohe Steifigkeit aus, durch die beim Training einen gute Schwingungsdämpfung entsteht. Das entlastet die Armmuskulatur und sorgt für ein effektiveres Training. 

Fixe Stöcke werden in 5cm oder 2,5cm Intervallen verkauft. Liegt Ihre ideale Stocklänge dazwischen, so ist es ratsam, sich für den kürzeren Stock zu entscheiden, weil das Handling einfacher ist, als mit einem Stock, der zu lang ist.

Die richtige Stocklänge

Die Stocklänge bemisst sich an Ihren individuellen Körpermaßen:

  • Körpergröße 
  • Oberarm-Unterarm-Winkel
  • Schrittlänge

Zwei Frauen trainieren Nordic Walking im Freien

Körpergröße

Zum ermitteln der richtigen Stocklänge beginnen Sie mit Ihrer Körpergröße und nutzen folgende Formeln:

Körpergröße in cm * 0,66 = Untergrenze der optimalen Länge

Körpergröße in cm * 0,72 = Obergrenze der optimalen Länge

Oberarm-Unterarm-Winkel

Der richtige Oberarm-Unterarm-Winkel sollte zwischen 90° und 100° liegen, wenn Sie die Stöcke senkrecht vor sich aufstellen. Um die richtige Stocklänge für den richtigen Winkel zu ermitteln, brauchen Sie einen Stock, mit dem Sie das testen können. Wer einen Kurs besucht, kann sich dort in der Regel Stöcke ausleihen und zusammen mit dem Trainer herausfinden, welche Länge am besten ist.

Schrittlänge 

Mit der Schrittlänge ist es so eine Sache, denn sie hängt nicht nur von der Beinlänge, sondern auch von der Haltung, Technik und Geschwindigkeit ab. In der Regel ist die Schrittlänge beim Nordic Walking länger, als beim Gehen ohne Stöcke. Auch hier empfiehlt es sich, die Schrittlänge beim Training oder mit Trockenübungen zu messen. Die Stocklänge sollte in etwa der Schrittlänge entsprechen.

Das Handschlaufen-System

Abbildung von Nordic Walking HandschlaufenDas besondere an Nordic Walking Stöcken sind die Handschlaufen, mit denen Sie die Stöcke bedienen. Die Schlaufen helfen beim richtigen Greifen und Loslassen der Stöcke und dabei, dass Sie die Stöcke nicht verlieren.

Wie bei den Stöcken, müssen auch die Handschlaufen die richtige Größe haben. Sie dürfen nicht zu eng und nicht zu locker sitzen. Gute Schlaufen lassen sich individuell verstellen und an die eigene Handgröße anpassen. 

Manche Nordic Walker empfinden die Reibung der Schlaufen an den Händen auf Dauer als unangenehm. Hier können spezielle Handschuhe Abhilfe leisten. Die Handschuhe sollten bequem und möglichst atmungsaktiv sein.

Hochwertige Handschlaufen lassen sich bequem lösen und befestigen. Solche Schnellverschlüsse sorgen dafür, dass Sie die Hände bei einer Pause gar nicht aus den Schlaufen ziehen müssen.

Eignet sich jeder Stock für jeden Untergrund?

Je nachdem auf welchem Untergrund Sie trainieren, müssen die Gummiaufsätze an den Stockspitzen angepasst werden.

Abbildung von Nordic Walking Stöcken auf Asphalt
Diese Aufsätze sind wie Schuhe für die Stöcke. Sie schützen die Stockspitze, dämpfen das klappernde Geräusch auf harten Untergründen und verhindern das Wegrutschen. Bei den meisten Nordic Walking Stöcken können diese sogenannten Gummipuffer oder Pads ganz einfach ausgetauscht werden.

Glatter Untergrund

Für Straßen und asphaltierte Wege gibt es Asphaltgummipads. Diese Aufsätze haben ein mittelstarkes Profil und sind genau richtig für den glatten Boden.
 

Grober Untergrund

Für Trekking-Touren empfehlen sich Pads mit einer Ausbuchtung nach vorn und starkem Profil. Sie geben guten Halt auf steinigen Wegen, Matsch und insgesamt gröberem Gelände.

Sie können aber auch problemlos auf Asphalt genutzt werden. 

 

Eis und Schnee 

Ebenfalls gibt es Gummipuffer mit Spikes, die auch auf extremen Untergründen, wie Schnee und Eis guten Halt geben.